13. 12. 2018

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13. 12. 2018

Sessionsveranstaltung «Ausbauschritt Bahninfrastruktur 2035 – wie setzen wir diesen um?

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In seiner Begrüssung sprach LITRA-Präsident Martin Candinas der abtretenden Bundesrätin Doris Leuthard nochmals seinen Dank für ihr Engagement für den öffentlichen Verkehr und eine zukunftsgerichtete Mobilität aus. Er machte – mit Blick auf den Ausbauschritt 2035 – auch auf die immensen Herausforderungen im Schweizer Verkehrswesen aufmerksam. Die Mobilitätsnachfrage steigt, die Kosten steigen und es müssen neue Rezepte gefunden werden, damit das öV-System stabil bleibt.

BAV-Direktor Peter Füglistaler blickte auf den Planungs- und Anhörungsprozess für den Ausbauschritt 2035 zurück: Er gehe nach der Vernehmlassung davon aus, dass es am Ausbauschritt nicht allzu viel zu optimieren gebe. Sämtliche Zusatzwünsche könnten bereits im nächsten Ausbauschritt untergebracht werden.

Die LITRA bedankt sich bei den Referenten der Sessionsveranstaltung vom 12. Dezember 2018 (von links nach rechts):
Hans-Peter Wessels, Präsident KöV und Regierungsrat Basel-Stadt
Bernard Guillelmon, CEO der BLS
René Böhlen, Geschäftsführer LITRA
BAV-Direktor Peter Füglistaler
Philippe Gauderon, Leiter SBB Infrastruktur und Mitglied Konzernleitung SBB
Gian-Luca Lardi, Präsident des Schweizerischen Baumeisterverbands.

Verkehrsbedürfnisse könnten sich ändern, merkte Peter Füglistaler in der anschliessenden Podiumsdiskussion an. Einzelne Projekte, die 2019 durch das Parlament beschlossen werden, würden vielleicht nicht umgesetzt. 2026, nach der Vollendung des laufenden Ausbauschritts, wisse man mehr. Diese Flexibilität sei mit der neuen rollenden Planung der Ausbauschritte möglich.

Gian-Luca Lardi vom Schweizerischen Baumeisterverband meinte, die rollende Planung sei in der Praxis noch sehr schwer umzusetzen. Die Fristen seien lang und die Bauphasen sehr eng kalkuliert. Für "Übungen" gebe es praktisch keinen Platz. Wenn es nicht genügend Vorlauf gebe, habe die Bauwirtschaft Kapazitätsprobleme.

Bernard Guillelmon, CEO der BLS, unterstützte diese Aussage: Bauen unter laufendem Betrieb im eng vertakteten öV-System der Schweiz sei bereits jetzt eine immense Herausforderung. Arbeitspakete sinnvoll zu schnüren und die Kunden noch mehr in Nebenverkehrszeiten zu lenken, sei zentral.

Philippe Gauderon als Leiter SBB Infrastruktur merkte an, die Schweiz habe schon viel Erfahrung mit Grossbaustellen und der Königsdisziplin "bauen und betreiben". Im Vergleich zu Bahn 2000 etwa gebe es zudem heute viel mehr baureife Projekte, die auch wesentlich kurzfristiger geplant werden könnten.

Hans-Peter Wessels, Präsident der KöV und Regierungsrat Basel-Stadt erklärte, aus Sicht der Kantone und Planungsregionen seien Baustellen eine Knacknuss. Dem Kunden müsse der Sinn jeder Baustelle aufgezeigt werden. Für die Debatte zum Ausbauschritt im Parlament wünscht er sich: Es soll zu Nachbesserungen kein Denkverbot geben, das Fuder soll aber nicht überladen werden.