06. 05. 2020

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06. 05. 2020

Quartalsreporting Bahn 1|2020: Die Nachfrage im Bahnverkehr deutlich gebremst

Das Coronavirus macht dem Eisenbahnpersonenverkehr zu schaffen: Seit der Bundesrat die ausserordentliche Lage ausgerufen hat, ist ein markanter Nachfragerückgang festzustellen. Für das ganze erste Quartal 2020 ergibt sich deshalb bei den Personenkilometern eine Abnahme von 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Nettotonnenkilometer des Schienengüterverkehrs sind im gleichen Zeitraum um 4 Prozent zurückgegangen.

Die Ausrufung der ausserordentlichen Lage infolge der Corona-Pandemie durch den Bundesrat am 16. März 2020 stellt für den Eisenbahnpersonenverkehr in der Schweiz eine Zäsur dar. Während im Januar und Februar 2020 die Personenkilometer noch in einem ähnlichen Rahmen wie im Jahr 2019 wuchsen, kam es insbesondere in der zweiten Hälfte März zu einem markanten Rückgang der Nachfrage im Eisenbahnpersonenverkehr. Bezogen auf das ganze erste Quartal 2020 nahmen die Personenkilometer gegenüber dem Vorjahr um 9,9 Prozent ab.

Auch der Schienengüterverkehr hat im ersten Quartal 2020 weniger transportiert: Die Verkehrsleistung sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 4 Prozent auf 2,96 Milliarden Nettotonnenkilometer. Weil jedoch bereits im Schlussquartal 2019 die Verkehrsleistung des Schienengüterverkehrs sank, ist nicht klar, wie stark sich die Corona-Pandemie auf die Zahlen des ersten Quartals ausgewirkt hat.

In der Entwicklung der Trassenkilometer schlägt sich die Corona-Pandemie noch kaum nieder, denn das Angebot im Personenverkehr wurde erst ab dem 26. März in vollem Masse reduziert, also kurz vor Quartalsende. Personen- und Schienengüterverkehr haben im ersten Quartal 2020 insgesamt 49,48 Millionen Trassenkilometer in Anspruch genommen, 0,1 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Während der Güterverkehr weniger Trassen benötigt hat, ist der Personenverkehr in etwa stabil geblieben. Ohne Angebotsreduktion infolge der Corona-Pandemie hätte sich seitens des Personenverkehrs ein Wachstum im tieferen einstelligen Prozentbereich ergeben.

Ausblick

Nicht überraschend dürfte die Corona-Pandemie und die damit verbundene Empfehlung des Bundesrats, die öffentlichen Verkehrsmittel möglichst zu meiden im zweiten Quartal voll auf die Beförderungszahlen im Bahnverkehr durchschlagen. Berufspendler, Ausbildungspendler und Freizeitreisende sind zu einem grossen Teil zu Hause geblieben. In den kommenden Monaten dürfte die Nutzung zwar wieder steigen, aber noch deutlich hinter den Zahlen des Vorjahres zurückbleiben. Mit einiger Spannung werden dann die Zahlen zum Schienengüterverkehr erwartet, um zu sehen, welche Auswirkungen die ausserordentliche Lage hier mittel- und langfristig zur Folge hat.

Für weitere Auskünfte

Michael Ruefer, Stv. Geschäftsführer Litra | 079 272 51 04

Roger Baumann, Kommunikation VöV | 031 359 23 15

Das Quartalsreporting Bahn von LITRA und VöV umfasst die Verkehre folgender Unternehmen:

  • Personenverkehr: Appenzeller Bahnen, BLS, FW, MGB, MOB, MVR, RegionAlps, RhB, SBB, SOB, SZU, Thurbo, Tilo, Zentralbahn.
  • Güterverkehr: BLS Cargo, DB Cargo, DB Cargo Schweiz, SBB Cargo, SBB Cargo International, RailCare, Rheinland Cargo Schweiz.
  • Infrastruktur: BLS Netz, HBS, SBB, SOB, STB, Thurbo.