09. 09. 2025
Verkehrszahlen 2025: Wie der Schweizer öV das Land bewegt
Der Schweizer öV bewegt: politisch, medial – und vor allem die Menschen in unserem Land. Seit sechzehn Quartalen in Folge gibt es ein ununterbrochenes Wachstum im Schienenpersonenverkehr. Dass die Schweiz das Bahn-Land schlechthin ist, unterstreichen aber nicht nur die einheimischen Zahlen – denn im zweiten Quartal 2025 konnte in der Schweiz mit 5,99 Milliarden Personenkilometern ein absoluter Spitzenwert erreicht werden – sondern auch der Blick nach Europa: In keinem anderen europäischen Land wird die Bahn so häufig und weit genutzt wie in der Schweiz. Das und vieles mehr in den neuen LITRA-Verkehrszahlen 2025.
Verkehrspolitische Entscheide müssen auf sachlichen und glaubwürdigen Informationen basieren. Deshalb gibt es seit vielen Jahren die gedruckten LITRA-Verkehrszahlen, die sich hoher Beliebtheit erfreuen. Die aktuelle Ausgabe der Verkehrszahlen 2025 umfasst vier Kapitel und darin werden spannende Fragen und Fakten rund um die Themen Mobilität und öffentlicher Verkehr grafisch aufgearbeitet.
Mobilität in der Schweiz: Wachstum und Verlagerungsziele
Ob auf Schiene, Strasse oder in der Luft: Im Kapitel «Mobilität» wird das Reise- und Transportverhalten von Menschen und Gütern im Detail analysiert. Ein Schwerpunkt liegt auf dem regionalen Personenverkehr (RPV), der rund ein Drittel der gesamten öV-Leistung abdeckt. 2024 steigerte der RPV seine Effizienz gegenüber 2023 um über elf Prozent – ein starkes Signal für den öffentlichen Verkehr in den Regionen.

Um 11,1 Prozent ist die Effizienz im regionalen Personenverkehr 2024 im Vergleich zu 2023 gestiegen. © LITRA
Im Güterbereich zeigt sich hingegen ein gemischtes Bild: Insgesamt wurden 40 Prozent der Güter über die Schiene transportiert, im Alpentransit sogar 80 Prozent. Im Binnen-, Import- und Exportverkehr lag der Anteil jedoch lediglich bei 20 Prozent. Das Ziel bleibt: Weniger Schwerverkehr auf der Strasse, mehr Güter auf der Schiene. Aber wie? Das Thema Güterverlagerung wird die LITRA auch in Zukunft stark beschäftigen.
Volkswirtschaftliche Bedeutung: Mehrwert statt Kostenfaktor
Im Kapitel «Volkswirtschaftliche Bedeutung» werden die Finanzströme hinter dem öffentlichen Verkehr transparent aufgezeigt: vom Bahninfrastrukturfonds (BIF) über den Fonds für Nationalstrassen und Agglomerationsverkehr (NAF) bis hin zu Ticketpreisen und Vertriebskanälen.
Gerade in der aktuellen Debatte zum Finanzhaushalt des Bundes und den geplanten Sparmassnahmen im Rahmen des Entlastungspakets 27 kommt auch der Finanzierung des Bahninfrastrukturfonds (BIS) eine zentrale Rolle zu. Interessant dabei: Über 17 Prozent der Finanzeinlagen des BIF stammen aus der Mineralölsteuer und der Mehrwertsteuer.

17,3 Prozent der Einlagen in den BIF stammten im Jahr 2024 aus der Mineralölsteuer und der Mehrwertsteuer. © LITRA
Spannende Nutzungsanalysen und ein internationaler Preisvergleich rücken die Frage ins Zentrum, was die Schweiz für ihre Investitionen erhält – und wie konkurrenzfähig ihr öV-Angebot im europäischen Vergleich ist.
Energie und Umwelt: Verantwortung auf Schiene und Strasse
Der Verkehr ist in der Schweiz für rund ein Drittel des Energieverbrauchs und für rund 30 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Der überwiegende Anteil der inländischen Emissionen des Verkehrs entfällt auf die Strasse. Zudem benötigt der Schienenverkehr lediglich ein Zehntel der Fläche, die der Strassenverkehr in Anspruch nimmt.

35 Prozent weniger Verkehrsfläche benötigt der öV auf der Schiene im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr auf der Strasse. © LITRA
Im Kapitel Energie und Umwelt geht es aber nicht nur um Emissionen und Verbrauch, sondern auch um eine nachhaltige Zukunft – beispielsweise durch die Umstellung auf nachhaltige Antriebssysteme bei Schweizer Bus-Flotten.
Mobilität in Europa: Schweizer bleiben Europameister im Bahnfahren
Wer fährt in Europa am meisten Bahn? Die Antwort lautet nach wie vor: die Schweizerinnen und Schweizer. Im Kapitel «Mobilität in Europa» wird ein internationaler Vergleich der Schienen- und Güterverkehrsdaten präsentiert, worin die Schweizer Spitzenwerte eingeordnet werden.
Auffallend dabei: Die Schweiz ist und bleibt Europameisterin im Bahnfahren. In keinem anderen europäischen Land nutzen prozentual mehr Menschen den Schienen-öV oder werden mehr Personenkilometer mit der Bahn zurückgelegt als in der Schweiz.

Mit 34,3 Prozent des Güterverkehrs auf der Schiene im Jahr 2023 belegt die Schweiz im europäischen Vergleich Rang drei. © LITRA
Während der Schweiz beim Schienenpersonenverkehr niemand das Wasser reichen kann, haben beim Schienengüterverkehr andere Länder die Nase vorne. So wurden in der Schweiz im Jahr 2023 rund 34 Prozent der Güter auf der Schiene transportiert. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern bedeutet dies Rang drei, hinter Lettland (44,0 %) und Litauen (39,1 %).

Das interaktive Datenportal der LITRA bietet zahlreiche Zahlen und Grafiken zum Schweizer öV-System. © LITRA
Noch mehr Zahlen und Grafiken gefällig? Auf dem LITRA-Datenportal finden sich alle Statistiken aus den gedruckten Verkehrszahlen als Grafik aufbereitet und in Form von Rohdaten zum Download, sowie eine grosse Auswahl weiterer Zahlen und Fakten rund um das Thema Mobilität. Das LITRA-Datenportal wird stetig weiterentwickelt und ausgebaut.